2025
30x30 / Acryl, Kreide, Marmorpulver
Lied: For Your Name Is Holy / Paul Wilbur
Verkauft
Dann schaute ich und hörte die Stimme einer riesigen Schar von Engeln, es waren Tausende und Abertausende, Millionen und Abermillionen! Sie standen alle um den Thron herum, die Lebewesen und die Ältesten, und riefen mit lauter Stimme: Das Lamm, das geschlachtet wurde, ist würdig, Macht, Reichtum, Weisheit, Stärke, Ehre, Ruhm und Lob zu empfangen!
Offenbarung 5,11-12
Es ist Morgen. Wir haben uns verabredet. Ich sitze in meinem Wohnzimmer, eine Kerze brennt. Ich habe gerade eine Stelle in der Bibel gelesen. Sie berührt mich, sie erzählt mir von dir, von deiner Liebe. Ich höre Musik und summe leise vor mich hin.
Du rufst mich. Also gehe ich durch den Schleier. Ich betrete den Thronsaal. Es ist ein riesiger Raum, hell und dunkel zugleich, mit Farbtupfern wie getönte Fenster. Er ist so groß, dass es scheint, als gäbe es keine Wände, keine Grenzen.
Ich bin in der Menge. Wir sind Tausende. Wir singen und wenden uns dem zu, von dem ich weiß, dass es der Thron ist. Was für eine Freude! Ich kann den König nicht erkennen, so sehr strahlt er.
Mein Platz ist perfekt. Ich kann sehen, ich bin umgeben von liebevollen und wohlwollenden Menschen. Ich fühle mich wohl. Eingetaucht in ein Bad der Liebe, empfange ich und gebe ich.
Über uns fliegen Engel und tanzen lobpreisend. Sie sehen aus, als wären sie mit weichen Glasfenstern bekleidet, die mit Edelsteinen besetzt sind. Sie gleiten leicht und wunderschön dahin.
In solchen Momenten möchte ich nie wieder weggehen. Für immer hier bleiben.
Manchmal befinde ich mich zu Füßen des Königs, neben dem Thron. Ich höre ihm zu, ganz nah bei ihm. Er legt sanft seine Hand auf meinen Kopf und streichelt mein Haar. So viel Sanftmut, Respekt, bedingungslose Liebe ... Eine Emotion steigt in mir auf, mein Geist zittert vor Freude, der ganze Sinn des Lebens ist in diesem Moment zusammengefasst.
Liebesweinen erschüttert mich. Deine „Ich liebe dich” vermischen sich mit meinen.
Dann stößt du mich zärtlich zurück. „Geh!”
Mit einer Zerrissenheit gehorche ich.
Ich entferne mich.
Ich durchquere erneut den Schleier.
Ich sitze in meinem Wohnzimmer. Die Kerze brennt noch.
Mein Gesicht ist nass von meinen Tränen.
Ein paar Fetzen des Leidens fallen langsam herunter und machen Platz für Frieden.
Ich lös die Kerze aus. Ich steh auf.
Und ich geh zurück, um ein wenig Licht in die Welt zu bringen.
In mir leuchtet ein unzerstörbarer Lichtstrahl, das Wissen, dass es einen Thronsaal und einen König gibt, der auf mich wartet.
